Überprüfung der Feuerwehr auf Durchfahrtsmöglichkeiten der Einsatzfahrzeuge
Wohnhausbrand; Feuerwehr kommt zu spät!
So oder ähnlich hätte die Schlagzeile lauten können, hätte es am letzten Mittwoch in Gundernhausen gebrannt.
Die Feuerwehr Gundernhausen und das Ordnungsamt waren am letzten Mittwoch in Gundernhausen unterwegs. Ziel war es, enge Straßen auf die Durchfahrtmöglichkeit des Einsatzfahrzeuges der Feuerwehr zu überprüfen.
Mehrere Straßen wurden abgefahren. Während die Durchfahrt in manchen Straßen unproblematisch war, war ein Durchkommen in der Nordhäuser Straße, der Mozartstraße und im Alten Darmstädter Weg nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Teilweise mussten die Feuerwehrmänner aussteigen und das Einsatzfahrzeug einweisen.
Die Eigentümer, welche ihr Fahrzeug behindernd abgestellt hatten, wurden ausfindig gemacht. Ein klärendes Gespräch wurde geführt und fast alle zeigten sich einsichtig. Sie erkannten die prekäre Lage in die sie die Feuerwehr, andere Rettungsdienste und die Hilferufenden bringen. Dreist war jedoch die Antwort einer jungen Dame. Sie sagte: „Dann drehen sie doch um und fahren anders herum!“ Erschwerend kam hinzu, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Äußerung dachte, dass es ein echter Feuerwehreinsatz war.
Auch traf man „alte Bekannte“ wieder, die schon bei der Überprüfungsfahrt im Jahr 2017 aufgefallen waren und seitdem nichts dazu gelernt hatten!
Sehr geehrte Anwohner,
wenn wir als Autofahrer in den Rückspiegel schauen und das Blaulicht sehen oder ein Martinshorn hören, sollte es klar sein – wir fahren rechts ran oder bilden eine Rettungsgasse und lassen das Rettungsfahrzeug durch. Doch wie sieht es bei den geparkten Fahrzeugen aus? Besonders in schmalen Straßen mit wenigen Parkplätzen behindern oft falsch geparkte Fahrzeuge die Feuerwehr. Kommt die Feuerwehr oder der Rettungswagen nicht schnell genug ans Ziel, kann das Menschenleben kosten. Deshalb unsere Bitte an Sie:
- Nutzen sie konsequent die Parkmöglichkeiten auf Ihrem eigenen Grundstück.
- Achten Sie auf die Mindestabstände zwischen geparkten Fahrzeugen sowie an Kreuzungen und Einmündungen.
- Überlegen Sie beim Abstellen Ihres Fahrzeugs, ob man mit einem größeren Fahrzeug noch ungehindert durchfahren könnte, denn ein Feuerwehrfahrzeug benötigt wesentlich mehr Rangierraum als ein Pkw.
Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdiensten benötigen eine Durchfahrtsbreite von rund 3 m. Dieser Bereich ist auf jeder Straße Tag und Nacht freizuhalten. Kommen Einsatzfahrzeuge durch Falschparker ins Stocken, geht es schnell um Menschenleben!
Richtiges und umsichtiges Parken trägt wesentlich dazu bei, Beeinträchtigungen und Schäden auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
Wenn Sie diese Überlegungen vor dem Parken beherzigen, können die Rettungsdienste auch bei Ihnen rechtzeitig eintreffen, wenn es zu einem Notfall kommen sollte.
Ihre Bürgermeisterin
Christel Sprößler