Roßdorf erhält Förderung der Bundesregierung für klimaangepasstes Waldmanagement
Roßdorf erhält auf Initiative von Bürgermeister Norman Zimmermann eine Förderung der Bundesregierung für klimaangepasstes Waldmanagement. Der entsprechende Förderbescheid der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in Höhe von 50.121,60 EUR ist der Gemeinde aktuell zugegangen. „Wir freuen uns sehr, diese Zuwendung zu erhalten.“, begrüßt Bürgermeister Norman Zimmermann die Förderung durch die Bundesregierung. „Das hilft uns, unseren Gemeindewald besser auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten und dadurch den Wald als Erholungsraum für den Menschen, als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Pilze sowie als CO2-Speicher zu erhalten und so auch das Klima zu schützen.“ Die für 2023 bewilligte Förderung ist der erste Abschlag eines auf 20 Jahre ausgelegten Förderprogramms, aus dem Roßdorf bis zum 19.04.2043 insgesamt bis zu 703.798 Euro erhalten kann.
Aus Anlass des Zugangs des Förderbescheides hat die Gemeinde Roßdorf bereits im Rahmen einer Waldbegehung das Gespräch mit Revierforster Michael Menzel gesucht, so Bürgermeister Zimmermann, um zu erörtern, wie das klimaangepasste Waldmanagement an sofort im vorgesehenen Waldstück implementiert werden kann. Der durch die Zuwendung geförderte Gemeindewald hat eine Größe von 710,36 Hektar. 35,53 Hektar davon müssen für eine natürliche Waldentwicklung ausgewiesen werden.
Zum Hintergrund:
Gerade in diesen heißen Tagen ist es wieder ganz deutlich zu spüren: Das Klima ändert sich schnell und grundlegend und wir Menschen müssen darauf reagieren, uns auf längere Trocken- und Hitzeperioden sowie auf mehr Stürme und Starkregengüsse einstellen. Wer im Wald unterwegs ist, hat es längst wahrgenommen: Die Klimaveränderungen haben auch starke Auswirkungen auf den Wald. Ein Teil der bisherigen Vegetation kommt mit den neuen Gegebenheiten nicht mehr zurecht. Der Wald verändert sich deshalb ohnehin in starkem Maße. Um einen klimaresilienten Wald zu erhalten, also einen Wald, der den Klimaveränderungen trotzen kann, müssen wir auch unser „Waldmanagement“ ändern. In unseren stark vom Menschen geprägten Kulturwäldern heißt das: Wir müssen andere Baumarten pflanzen, auf mehr Vielfalt achten, den Wald schneller verjüngen, uns in Teilen des Waldes heraushalten, den Wald als Gesamtorganismus begreifen, der nicht durch Pflanzenschutzmittel gefährdet werden darf. Maßnahmen zur Wasserrückhaltung sind angezeigt, ebenso wie vermehrt Totholz und sogenannte Habitatbäume im Wald zu belassen, an denen sich der Gesamtorganismus Wald mit Tieren, Pflanzen und Pilzen entwickeln und halten kann. Erhalt, Entwicklung und Bewirtschaftung von Wäldern, die an den Klimawandel angepasst sind, werden von der Bundesregierung in einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft unterstützt. Aus diesem Programm hat Roßdorf jetzt den Zuwendungsbescheid noch für das laufende Haushaltsjahr 2023 bekommen.
Die Förderung wird jährlich neu bewilligt und kann nach dem Förderprogramm bis zu 20 Jahre lang, also vom 20.04.2023 bis zum 19.04.2043, fortgeführt werden. Insgesamt ist deshalb eine Förderung in Höhe von 703.798,00 Euro möglich, wobei dies von den zukünftigen Beschlüssen von Bundesregierung und Bundestag abhängt.
Bild: Gemeinde Roßdorf, v.l.n.r. Deycke Zorn, Umweltamt der Gemeinde Roßdorf, Bürgermeister Norman Zimmermann, Revierförster Michael Menzel