Bericht aus den Bürgerversammlungen 2023
Die Bürgerversammlungen am 13.11.2023 in Gundernhausen und am 20.11.2023 in Roßdorf waren sehr gut besucht. „Dafür möchte ich mich herzlich bedanken.“, freut sich Bürgermeister Norman Zimmermann. „Es ist schön. dass sich so viele Menschen für unsere Gemeinde und ihre Zukunft interessieren. Das macht Mut.“
Zu Beginn der Bürgerversammlungen erstattete der Vorsitzende der Gemeindevertretung einen kurzen Bericht über die Arbeit des Gemeindeparlaments.
Anschließend informierte Bürgermeister Zimmermann mit einer Präsentation Infos zu Stand und Ausblick der wichtigsten Themen.
Dabei ging es zunächst um die Verwaltungsreform, in deren Mittelpunkt die Verschlankung der Organisationsstrukturen ebenso stand wie die Einführung einer neuen Finanzsoftware und die Ausrichtung der Verwaltung auf den Bürgerservice mit einem neuen Bürgerbüro. Zunächst mussten Versäumnisse aus den Vorjahren behoben werden. Beispielsweise mussten in Rekordzeit die Jahresabschlüsse 2018 bis 2020 vorgelegt werden, um überhaupt eine Haushaltsgenehmigung für das Jahr 2022 bekommen zu können.
Weitere wichtige Reformschritte betrafen die Personalgewinnung und -entwicklung, u.a. durch sogenannte „corporate benefits“ wie das Jobticket, die betriebliche Krankenzusatzversicherung und die betriebliche Altersversorgung. Außerdem wurden vor allem in den Kindertagesstätten die Arbeitsbedingungen verbessert.
Stolz könne man auch darauf sein, dass jedes Kind die gewünschte Betreuung erhalte, wobei das Fehlen von Erzieherinnen weiter eine große Herausforderung bedeute.
Im Blickpunkt der Ortsentwicklung stehen auch die Schulen, weshalb Bürgermeister Zimmermann permanent in konstruktiven Gesprächen mit dem 1. Kreisbeigeordneten Köhler sowie den Verantwortlichen des Da-Di-Werks steht, um möglichst zeitnah adäquate Lösungen zu präsentieren.
Breiten Raum nahm das Thema Kommunalfinanzen ein. Auch Roßdorf ist wie alle Kommunen in Hessen von einer schweren Krise betroffen. Weit und breit können die Haushalte nicht mehr ausgeglichen werden, weil den Kommunen immer mehr Aufgaben übertragen, aber nicht die dadurch entstehenden Kosten erstattet werden. Außerdem steigen die Kreisumlage ebenso wie die Schulumlage des Landkreises weiter, was die Kommunen und damit letztlich die Bürgerinnen und Bürger zusätzlich belastet.
Eine große Herausforderung der nächsten Monate wird deshalb sein, gemeinsam mit der Gemeindevertretung einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen und zu beschließen, weil dafür ein Defizit von fünf Millionen Euro gedeckt werden muss. Ohne schmerzhafte Einschnitte sowie ein Haushaltssicherungskonzept wird dies nicht gelingen, bestätigt auch die Kommunalaufsicht.
Bürgermeister Zimmermann berichtete weiter, dass die Vervollständigung der Notfallinfrastruktur der Gemeinde weitestgehend gelungen sei. Notstromaggregate wurden angeschafft, die sicherstellen, dass Wasser und Abwasser auch bei längeren Stromausfällen funktionieren, außerdem den Menschen „Leuchttürme“ und „Wärmeinseln“ zur Verfügung stehen.
Kurz vor der Genehmigung steht der Neubau eines Trinkwasserspeichers. Im kommenden Jahr wird der Bau beginnen. Der Glasfaserausbau hat aktuell im Stetteritzring in Gundernhausen parallel zur Baumaßnahme begonnen und wird dort zielgerichtet fortgesetzt werden. Wann es in Roßdorf losgehen kann, ist aber noch unklar.
Die Projekte des Landesprogramms Zukunft Innenstadt sind auf dem Weg: Zuschuss ida, Umbau Geißberganlage, Sanierung Park Grolmanshof und Planung der Umgestaltung der Riedsbachau werden sicherstellen, dass die zugesagten Fördergelder in die Gemeinde Roßdorf fließen.
Hinzu kommen die Stärkung der Nahversorgung durch den Teo in Gundernhausen und andere Maßnahmen zur Stärkung der Ortskerne, z.B. des Ortskernfestes und weiterer Veranstaltungen, für deren Entwicklung eine Eventmarketingagentur beauftragt wurde. Zimmermann bedankte sich beim Verein nachhaltig-zusammen-leben.jetzt e.V. für das tolle und preisgekrönte Projekt „Auf die 17 fertig los!" im Sommer 2023, das Roßdorf sehr geholfen und es voran gebracht habe. Da habe sich wieder gezeigt, dass Zusammenhalt und Engagement der Menschen die großen Stärke unserer Gemeinde sei.
Zimmermann berichtete, dass die Gemeinde auch die Neufassung des Regionalplanes im Blick habe, damit auch dort berücksichtigt werde, dass sich Roßdorf weiterentwickeln müsse. Deshalb habe die Verwaltung auch vor wenigen Tagen den Bundeszuschuss zur Kommunalen Wärmeplanung beantragt. Wird dieser bewilligt, dann beginnt das Projekt im Sommer 2024, um bereits im Sommer 2025 abgeschlossen zu werden. Dann hätten alle Bürgerinnen und Bürger Planungssicherheit für ihre privaten Wärme- und Stromversorgungspläne.
Ein großer Erfolg sei auch, dass Roßdorf nun KOMPASS-Kommune sei und Schritte unternommen würden, um die öffentliche Sicherheit, aber auch die Verkehrssicherheit zu betrachten und zu verbessern. Dass etwas möglich ist, habe das Projekt „Bürgersteigparken ist out“ gezeigt, das ermutigend gute Ergebnisse zeige.
Bürgermeister Zimmermann betonte zum Abschluss, dass seine Tür und die der gesamten Gemeindeverwaltung stets für Fragen, Hinweise und Anregungen, aber auch für Kritik offen stehe. Es gelte nun, gemeinsam für die Zukunft der Gemeinde Roßdorf zu arbeiten, wozu alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind.