Roßdörfer Freibad: Kinderplanschbecken und Nichtschwimmerbecken gesperrt - Belastung durch das Bakterium Pseudomonas aeruginosa festgestellt
Im Roßdörfer Freibad wurden am Donnerstag Mittag gegen 11:35 Uhr zwei der drei Becken aufgrund einer Belastung des Wassers durch das Bakterium Pseudomonas aeruginosa gesperrt. Anlass für diese Maßnahme ist das Ergebnis einer Laborbeprobung, die aufgrund gesetzlicher Regelungen regelmäßig durchgeführt wird. Der Prüfbericht lag am heutigen Donnerstag, 29.06.2023, vor und veranlasste das Gesundheitsamt Darmstadt, die Schließung der beiden betroffenen Becken anzuweisen.
„Dieser Anweisung sind wir selbstverständlich sofort nachgekommen.“, stellt Bürgermeister Norman Zimmermann klar. „Dieses Bakterium birgt für geschwächte Menschen und bei Verletzungen der Haut große Gefahren. Es ist unsere Aufgabe, die Menschen vor solchen Gefahren zu schützen, weshalb wir unverzüglich gehandelt und die Becken zunächst provisorisch und schließlich dauerhaft für die nächsten Tage mit einem Bauzaun abgesperrt haben, sodass sie nicht mehr genutzt werden können.“
Das große Schwimmerbecken, das wie die anderen Becken auch einen eigenen Wasserkreislauf hat, bleibt geöffnet. Hier wurde keinerlei Belastung festgestellt.
Als Ursache der Keimbelastung müsse einerseits das warme Wetter der letzten Zeit genannt werden, das das Bakterienwachstum unterstütze. Wichtigster Grund dafür aber sei, dass nicht alle Badegäste ausreichend Wert darauf legen, sich vor dem Sprung in die Becken abzuduschen. „Wir weisen immer wieder darauf hin, dass vor dem Baden der ganze Körper gereinigt werden muss.“, berichtet Betriebsleiter Frank Bickelhaupt von seinen Erfahrungen. „Leider halten sich immer weniger unserer Gäste daran.“ Durch das Duschen werden auf dem Körper befindliche Bakterien abgewaschen und dann nicht in die Becken getragen. Ein Urinieren in die Becken sei übrigens ein völliges No-Go. Eltern werden gebeten, darauf auch bei kleinen Kindern zu achten, die bei einer Keimbelastung ja selbst besonders gefährdet sind.
„Das letzte Mal hatten wir eine Sperrung eines Beckens, ebenfalls des Nichtschwimmerbeckens, vor rund 15 Jahren.“, erinnert sich Bickelhaupt. „Daraus ist erkennbar, welch hohen Hygiene- und Sicherheitsstandard wir hier in Roßdorf leben.“ Ganz ausgeschlossen werden könne es aber in keinem Schwimmbad. Auch in Roßdorf werde es sicherlich wieder einmal der Fall sein. „Wir arbeiten daran, dass das mindestens genauso selten bleibt wie es bisher war.“
Unverzüglich nach der Sperrung der Becken wurde heute Mittag eine sehr hohe und langwirkende Chlorung des Wassers eingeleitet. „Das wird die Bakterien voraussichtlich schnell abtöten.“, hofft Bürgermeister Zimmermann. „Danach wird eine neue Laborbeprobung durchgeführt, deren Ergebnis zwei Tage später vorliegt. Deshalb rechnen wir mit einer Wiedereröffnung der beiden Becken nicht vor Montag.“
Im Roßdörfer Freibad werden mehrmals täglich Proben genommen, mit denen der Chlorwert und der pH-Wert sowie die Temperatur geprüft werden. Es verfügt über eine topmoderne Filteranlage auf Kieselgur- und Aktivkohlebasis, die erst ihre zweite Saison erlebt und für eine sehr gute Wasserqualität sorgt. Bei einer hohen Zahl von Badegästen wird regelmäßig stärker gechlort, um Keimen keine Chance zu geben, so zuletzt am vergangenen Wochenende, zu Wochenbeginn und am Mittwoch Abend.